F1 Datenanalyse | Wird Verstappen beim Großen Preis von Japan alle überrunden?

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F1 Datenanalyse Freies Training Großer Preis von Japan Verstappen
22. September 2023 ab 13:51
  • Tim Kraaij

Nach einem enttäuschenden Wochenende in Singapur ist Max Verstappen auf dem Suzuka Circuit wieder auf Kurs. Der Red Bull Racing-Pilot beendete nicht nur die beiden freien Trainings als Schnellster, sondern war auch der schnellste Mann bei den Long Runs. Es ist klar, wer der Favorit für den Großen Preis von Japan ist, aber wie sieht der Kampf hinter Verstappen aus?

Wer ist der Favorit für die Pole Position in Japan?

Quelle: Formel 1

Verstappen schloss die beiden freien Trainings in Japan als schnellster Fahrer ab. Im zweiten freien Training schaffte Verstappen dies mit einer Zeit von 1.30.688. Damit war Verstappen über drei Zehntel schneller als der zweitplatzierte Charles Leclerc. Im ersten Freien Training betrug der Unterschied sogar sechs Zehntel. Auch damals war ein Ferrari auf dem zweiten Platz zu finden. In diesem Fall war es Carlos Sainz.

In den Qualifikationsläufen im FP2 wurde deutlich, dass Verstappen die besten Chancen für das F1-Qualifying am Samstag hat. Der Niederländer ist vor allem im ersten Sektor blitzschnell und verliert diesen Vorsprung auch auf dem Rest der Runde nicht mehr. Ferrari ist ihm am nächsten.

Ein weiteres Team in guter Form ist McLaren. Vor allem Lando Norris fühlt sich in Suzuka wohl. Es ist eine gute Strecke für den McLaren, aber über eine Runde nicht schnell genug, um vor den Ferraris zu liegen. Oscar Piastri ist etwas weiter hinten, fährt aber zum ersten Mal mit den Updates. Norris hat sie bereits in Singapur bekommen, und Piastri ist noch nie in Suzuka gefahren.

Für Mercedes sieht es im Moment nicht gut aus. George Russell wurde mit sechs Zehnteln Rückstand Fünfter, und Lewis Hamilton liegt ganz hinten auf P14. Mehr als eine Sekunde hinter Verstappen. Fernando Alonso hatte eine Runde lang acht Zehntel Rückstand auf Verstappen.

Wer hat die beste Langstrecken-Pace in Suzuka?

Wenn es um die Rennpace geht, sticht wieder ein Mann hervor. Verstappen fuhr seinen Longrun auf dem Testreifen von Pirelli. Dabei soll es sich um den neuen C2-Reifen handeln, der dem Medium-Reifen, den die anderen Fahrer benutzen, etwas ähnelt. Auf diesem Testreifen fährt Verstappen schneller als die anderen.

 Verstappen (T)Perez (M)Leclerc (M)Sainz (M)Norris (S)
 

1.36.4

1.37.71.37.81.37.61.37.1
 1.37.41.37.31.37.51.37.81.37.8
 1.37.41.37.51.37.61.37.81.38.7
 1.37.31.37.71.38.01.38.41.37.7
 1.37.81.38.51.38.61.39.11.38.1
 1.37.91.38.51.39.51.39.41.38.4
 1.38.21.39.01.38.61.39.01.38.6
  1.39.1 1.39.31.38.6
  1.39.1  1.38.9
  1.39.4   
  1.39.4   
Durchschnitt1.37.51.38.51.38.21.38.61.38.2

Verstappen beeindruckt mit seiner schnellsten Eröffnungsrunde, die sonst niemand erreicht. Er beeindruckt mit einer Reihe von Rundenzeiten im Bereich von 1,37 Sekunden. Nur die Ferraris und McLarens fahren ein paar Runden unter 1,37 Sekunden, aber bei weitem nicht so viele wie Verstappen. Verstappen beendete seine Session mit einer 1.38.2.

Im Gegensatz zu seinem Qualifying-Run ist Sergio Perez auf der Langstrecke gut unterwegs. Der Mexikaner erreicht zwar nicht die gleichen Zeiten wie Verstappen, ist aber deutlich schneller und konstanter als die Konkurrenz. Was bei Perez auffällt, ist, wie sehr seine Pace abfällt. Er beendete seinen Stint mit vier Runden unter 1,39 Sekunden.

Das sind Probleme, die Ferrari nur allzu gut kennt. Noch früher als Perez verbrauchen Leclerc und Sainz ihre Reifen und erreichen bald die 1,39er-Marke. Das ist ein riesiger Rückstand im Vergleich zu den 1,37 Sekunden, die Verstappen später in seinem Lauf noch schaffen kann. Der Ferrari wird also nicht nach vorne, sondern vor allem nach hinten schauen.

Vor allem McLaren sieht in dieser Hinsicht gut aus. Auf dem weichen Reifen hat Norris mehrmals 1,37 erreicht, und seine Konstanz ist besonders bemerkenswert. Während der Ferrari auf dem Medium-Reifen nach vier/fünf Runden viel Zeit verliert, ist Norris' Tempo trotz der Fahrt auf dem weicheren Reifen konstant. Norris drehte mehr Runden, von denen keine langsamer als eine 1.38.9 war.

 Alonso (M)Russell (S)Hamilton (S)
 

1.37.4

1.37.51.38.6
 1.38.01.38.11.38.8
 1.38.31.38.41.38.7
 1.38.51.38.81.38.5
 1.38.61.38.81.38.9
 1.39.31.39.1 
 1.39.81.39.3 
 1.39.1  
    
    
    
Durchschnitt1.38.61.38.61.38.7

Norris sieht neben Verstappen und Perez wie der führende Kandidat für einen Podiumsplatz aus. Fernando Alonso ist dabei, hat aber über eine Runde und auf lange Sicht das Nachsehen. Auch Mercedes tut sich in Suzuka im Moment schwer. Russell schaffte eine Runde auf dem weichen Reifen in 1,37 Sekunden, doch dann nutzten sich die Reifen schnell ab. Hamiltons Stint ist konstanter, aber viel kürzer als die Stints von Norris. Wenn du diese Zeiten vergleichst, ist McLaren viel schneller als das Werksteam von Mercedes.

Vorhersage für das Wochenende des Großen Preises von Japan

Red Bull ist in Suzuka wieder in voller Stärke dabei. Auch bei der Höchstgeschwindigkeit ist der österreichische Rennstall wieder der Schnellste von allen (330 km/h), ohne in den kurvigen Teilen der Strecke zu verlieren. Ferrari hat zwar immer noch mehr Höchstgeschwindigkeit (329 km/h) als die Mercedes-angetriebenen Teams (326/327 km/h), aber der Unterschied ist viel geringer als an den vergangenen Rennwochenenden.

Verstappen ist hier der große Favorit, und angesichts der Geschwindigkeit des RB19 sollte Perez am Sonntag Zweiter werden. Im Qualifying scheinen Ferrari und McLaren am ehesten die Plätze dahinter für sich zu beanspruchen, wobei McLaren der klare Favorit für Sonntag ist. Vor allem die Pace von Lando Norris sieht beeindruckend aus, und in Suzuka kann Ferrari den Reifenverschleiß nicht mehr mit einer guten Höchstgeschwindigkeit kaschieren oder absichtlich die Renngeschwindigkeit erhöhen.

Mercedes muss noch einen Zug machen, könnte aber von Ferraris Abstieg profitieren. Im Allgemeinen leidet das Auto von Mercedes weniger unter dem Reifenverschleiß, aber sie müssen mehr Geschwindigkeit finden, als sie am Freitag gezeigt haben. Aston Martin scheint nicht mehr so konkurrenzfähig zu sein wie zu Beginn der Saison. Fernando Alonso ist dabei, aber um einen Podiumsplatz zu kämpfen, scheint zu viel verlangt.

AuchAlexander Albon ist wieder in guter Form. Besonders im Qualifying war der Thailänder sehr stark. Im Rennen wird es für ihn schwieriger sein, die Reifen stark zu halten. In dieser Hinsicht sieht es bei Alfa Romeo und AlphaTauri gut aus. Diese beiden Teams waren in den Long Runs gut unterwegs und werden hoffen, am Sonntag einige Punkte zu holen.